Wie Gott in Frankreich



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Wie Gott in Frankreich


Was die französische Welt bewegt: Siebenundsechzig Aufsätze

von einem Auslandschweizer, der seit mehreren Jahrzehnten im

Burgund lebt, sind in diesem Buch versammelt. Der Autor wirft

einen «schweizerischen» Blick auf Frankreich und eine «franzö-

sischen» auf die Schweiz. Diese doppelte Perspektive ist für beide

Seiten gleichermassen entlarvend wie bereichernd. Viele nationale

Eigenheiten werden geistreich und mitunter kritische beleuchtet,

doch zugleich ist in jedem der kleinen Essays die tiefe Liebe des

Autors zu seinen beiden Heimatländern spürbar.


AbisZett-Verlag Bern




                                           ISBN 978-3-907192-03-0                                                                              

  Erhältlich in ausgesuchten Buchhandlungen, beim AbisZett-Verlag und natürlich direkt beim Autor 

  unter webertum@wanadoo.fr 

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Die Aufsätze wurden jeweils spontan geschrieben, hatten sich aber seit geraumer Zeit irgendwo im Kopf eingenistet. In den Jahren sind eine ganze Menge dieser Aufsätze entstanden, die es verdienten, endlich zusammengefasst zu werden. Dies in vier Kapiteln:


Bauen und Wohnen  /  La vie commune - Zusammenleben  /  Die "hohe" Politik  /  La France profonde


In der Folge finden Sie eineinhalb Leseproben, viel Spass! 

                                                                                                              Jean Thomas Weber   



12 bonnes raisons d'émigrer en France - 12 gute Gründe um nach Frankreich auszuwandern

 

►  In der Schweiz ist alles geregelt ….  im Guten wie im Schlechten   

►  In Frankreich ist sehr vieles geregelt, aber meistens lässt man den Bürger in Ruhe

     (Arrêtons d'emmerder les Français)

►  „In Frankreich ist es verboten, zu verbieten“  (seit 1968)

►   Perfektionismus ist etwas, was sich nur Schweizer leisten können.

►   Alte Bauten, grosse Häuser mit viel Umschwung sind in Frankreich noch erschwinglich

►   Schweizerische Handwerker arbeiten nicht besser, nur wesentlich teurer

►   En France lebt es sich grundsätzlich günstiger. Das hat viel auch mit den Margen der Anbieter zu tun

►   Krankheit ist in Frankreich noch bezahlbar, alt werden auch

►   Natürlich bleibt man immer „le Suisse“, aber dies ist nie ein Grund zur persönlichen Ablehnung

►   In der Schweiz bewegt man sich nie allein, in Frankreich können Sie stundenlang durch die Natur wandern,  

      ohne irgendjemandem zu begegnen.

►   Morgendliches Erwachen mit dem Konzert von Nachtigall, Amsel und Cie.

►   Vieles in Frankreich erinnert an meine Jugendzeit: hohes Gras, natürliche Hecken, unverbaute Strassenränder,

      der Fluss, der weitgehend seinen Lauf selber sucht...



Essen wie Gott in Frankreich 

 

Das kann man tatsächlich: opulent, weitläufig in der Speisefolge, manchmal auch auserlesen, dann nicht gerade billig und leider nicht sehr oft. Hingegen weit verbreitet sind die Restaurants, deren Speisekarten eine erstaunliche Beharr-lichkeit beweisen, ungeachtet der Saison, ungeachtet der Entwicklung, die die internationale Küche durchläuft. 

 

Auswärts Essen in Frankreich muss sich der Gast zuweilen hart verdienen; denn er ist in manchen Fällen ein Bittsteller, der sich den Vorstellungen und Gewohnheiten des Wirtes bedingungslos zu unterwerfen hat. Essenszeiten sind sakro-sankt, das heisst, man isst grundsätzlich zwischen 12 Uhr 15 und 14 Uhr und am Abend, den Touristen etwas entgegen-kommend, bereits nach 19 Uhr. Wagen sie es nicht, in den Zeiten dazwischen und nach 21 Uhr Hunger zu haben. Die Küche bleibt geschlossen. In einzelnen Fällen und bei inständigem Bitten ist manchmal ein „Eingeklemmtes“ zu kriegen, das heisst eine halbe Baguette gefüllt mit ein paar traurigen Salatblättern, aber grosszügig geschnittenem Schinken.

Das reicht wenigstens halbwegs, einen langen Nachmittag zu überdauern.   

 

Wenn Sie sich einen Tisch und die üblichen Burgunderstühle erobert haben, geht es an die Lesung der Speisekarte. Apropos dieser Stühle. Sie sind wohl die dauerhafteste und umsatzwirksamste Erfindung der Gastronomie. Spätestens nach 90 Minuten ist ihnen der Hintern eingeschlafen und bei leichter Sommerhose bleibt das harte Geflecht noch lange abgezeichnet. Die Lehne gerade, hoch bis zum Genick, hart und deshalb höchst unbequem; schliesslich soll sich der

Gast zur Vertilgung der Mahlzeit vorbeugen und sich nicht noch stundenlange im Stuhl herumlümmeln.


Aber zurück zur Speisekarte. Auffallend sind die jeweils festgeschriebenen Menues als vierteiligen Speisefolge, zusam-mengesetzt aus den „à la Carte“-Seiten und deshalb im Paket etwas günstiger. Spätestens nach dem dreimaligen Be-such des Etablissements kennen Sie die Karte auswendig.   

 

Zu den Entrees. Gewöhnen sie es sich ab, fette Froschschenkel, Kuttelnwurst und Schnecken nach Burgunderart nicht

als ausgesprochen leckere Spezialitäten zu betrachten; mit abfälligen Bemerkungen verdienen sie sich umgehend das Unverständnis und die tiefe Abneigung des Personals, des Wirtes und der umsitzenden Französinnen und Franzosen, Suisses Romands inbegriffen.

Zwar erbebt die gesamte Terrasse, wenn des Nachbars Katze mit einer noch nicht recht flüggen Taube vorbeieilt; man rennt hinterher, bereit das Vögelchen aus den Fängen des Raubtieres zu retten. Anschliessend kann man sich beruhigt wieder den lebendig ausgerissenen Froschschenkeln zuwenden.


Der Hauptgang....



>>>  Neugierig geworden, na dann ... siehe oben. Danke !